Hey,
der Februar war Pokerwise bei mir okay, ich konnte 22,456 Stacks grinden was ein Schritt in die richtige Richtung ist. Seit einer guten Woche habe ich das Gefühl mein A-Game gegen die Regs zu spielen, was nicht schwer ist aber ich hatte in vergangenen Tagen trotzdem erhebliche Schwierigkeiten mal das umzusetzen, was mir doch eigentlich schon seit längerem klar ist. Naja. Eine Winrate von PTBB/100 von 4.44 kann man nicht als gut bezeichnen aber hätte ich von Anfang so gespielt wie ich es die letzten Tage getan habe, wär eine PTBB/100 > 10 kein Problem gewesen. Whatever, der Weg ist das Ziel.
An der Stelle möchte ich auch nochmal der Ventgang, vorallem aleKs und cheesy, für das super sweete Forum (http://poker-scene.at) danken. Registriert euch, postet Hände, öffnet neue Threads, seid aktiv und bringt mir Content auf das Board – es lohnt sich. Be open-minded.
Dieses Wochenende war ich mit ein paar Freunden jeweils Freitags im Kino und Samstags in einem Salzburger-Szenelokal. “Der Ja-Sager” oder auch “YES MAN!” genannt, überzeugte mich und skeptisches Gemüt, was dumpfen, “primitiven” Humor betrifft, anfangs kaum; zum Schluss wird dieser Film aber sowas von dumm und verkörpert soviel Sinnlosigkeit, dass sogar ich, der unlustigste Mensch (ich lache bei Dexter am meisten) des Planeten zum Schmunzeln gebracht wurde und mich halb tot gelacht habe.
Samstags bin ich dann mit ein paar alten Freunden, die nun alle ihren Präsenzdienst beim BH verbringen, ins “kö” gegangen. Im Lokal selber waren fast nur Studenten, etwas reifere Menschen und ein Tisch voller Oi!-Skins, was mich anfangs etwas beunruhigte aber das legte sich schnell. Anfangs sah es so aus, als würden sie den nächsten Menschen, der an ihnen vorbei geht und blöd aus der Röhre schaut, anfallen, bis ich das erste Lächeln entdeckte – ich war beruhigt. Man wagt es garnicht zu glauben, aber wenn neben einem 6, 7 Menschen mit Oi! Jacken, Springerstiefeln und Glatzen sitzen, ihr Bier, dabei einen wirklich bösen und grimmigen Blick aufsetzend, trinken – dann macht mir das zu schaffen. Sick life.
Auf jeden Fall befanden sich in unmittelbarer Nähe auch zwei verdammt attraktive Frauen, die auch an mir nicht so ganz uninteressiert gewesen wären (den Eindruck hatte ich zumindest) aber ich war nicht wirklich in der Stimmung sie anzusprechen. Ich muss ganz ehrlich sagen; mir fällt es oft schwer mich fremden Menschen zu öffnen, ihnen eigentlich sehr private Sachen zu erzählen, einen “Neuanfang” zu wagen – sei es mein Berufsleben, meine Familie oder meine Hoobies betreffend. Ich habe oft das Gefühl denjenigen oder diejenige nur mit meinen sinnlosen Details und Charm zu nerven, vielleicht besitze ich einfach zu wenig Selbstbewusstsein. Mir wird zwar immer gesagt, ich würde jenes ausstrahlen aber oft ergeht es mir anders. Ich schweife schon wieder viel zu sehr ins emobloggen ab. Also zu etwas anderem.
Ich hab in den letzten Tagen auch viel über meine Zukunft NACH der Matura und dem Zivildienst nachgedacht und bin zu der generellen Auffassung gekommen, in den nächsten Jahren soviel wie nur möglich zu unternehmen und zu reisen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich nicht oft genug zu etwas wirklich zwinge und den bequemen Weg wähle. Das Ganze lässt sich damit illustrieren: Nehmen wir an, ich bin physisch unzufrieden mit mir und meinen Körper. Ich sitze also auf der Coach, esse gerade eine Tiefkühlpizza und schaue fern; dabei liege ich zwischen Polstern und mir ist gerade nach nichts weiterem. Ich bin unzufrieden, fühle mich nicht wohl in meiner Haut und versinke in der Coach wie im Meer der Depressionen, worin sich übrigens alle Emo-Blogger befinden; also beschließe ich, mit super viel Disziplin ein WorkOut zu machen. Ich laufe, stemme Gewichte und Gedanken wie “wah anstrengend”, “aaah das tut weh”, “warum quälst du dich”, blabla schwirren durch meinen Kopf. Dieser Moment ist für mich kein Spaß. Aber nach dem Trainieren fühle ich mich super wohl, bin ausgeglichen, entdecke das Wort Balance völlig neu und bin einfach rund um glücklich. Ich denke, warum nicht ein wenig Schmerz/Unlust auf sich nehmen, wenn man sich mit Größerem/Lust sich selbst belohnt? Ich weiß, das ist alles sehr hedonistisch und von Epikur & Co angehaucht, nur diese Gedanken befinden sich schon seit Wochen in meinem kleinen Hirn und Mr. Benefield aka Raptor hat sie gestern mit seinem Blog für mich auf den Punkt gebracht (http://blogs.cardrunners.com/David-B). Btw, raptor ist außerdem mein Lieblingsinstructor, weil ich mich irgendwie in ihm wiedererkenne; meine Auffassung von Poker, meine Philosophie erkenne ich oft in seinem Blog wieder. Funny, huh?
Ab morgen kann ich dann endlich in meinem neuen Studio trainieren. Davor muss ich noch einen kleinen FitTest absolvieren um einen korrekten Trainingsplan zu erhalten. Ich bin froh, dann endlich die Möglichkeit zu haben mich wirklich voll auszulasten und wieder zurück zu gewohnter Ausgeglichenheit zu finden – den Kopf einfach frei zu bekommen; von Zeit zu Zeit. Fun times.
Naja, ich hoffe, ich habe euch ein wenig unterhalten, bis bald, take care
-Jan